Sekundarstufe II

Insbesondere im Anschluss an die elfjährige Schulpflicht sollen unsere Schüler:innen (gewissermaßen als Ersatz für den Besuch der Berufschule) in der Sekundarstufe II auf ihr Leben nach der Schule vorbereitet werden. Dies bezieht sich auf die Arbeitswelt (in der Regel die Werkstatt für Menschen mit Behinderung, bei Eignung aber auch freie Wirtschaft), das betreute Wohnen sowie Anregungen zur Gestaltung ihrer Freizeit.

Als Förderschwerpunkte stehen in dieser Stufe im Vordergrund:
• Vorbereitung des Wechsels von der Schule in die Arbeitswelt (Werkstatt und freie Wirtschaft),
• Förderung der Wohngruppenfähigkeit und selbstständige Lebensgestaltung.

In der Regel besuchen die Schüler*innen die Sekundarstufe II über 3 Jahre, um ihre Berufsschulpflicht zu erfüllen. Deshalb sollten sie mit 17 Jahren dieser Stufe angehören.

Organisation
Im Vordergrund stehen in der Sekundarstufe II folgende Organisationsformen:
• Klassenunterricht mit Unterrichtsvorhaben schwerpunktmäßig zu den Bereichen Arbeiten,Wohnen, Freizeitgestaltung und Teilnahme am öffentlichen Leben. Im Klassenunterricht bzw. in den klassenübergreifenden Lerngruppen sollen darüber hinaus erworbene Fähigkeiten in den Kulturtechniken erhalten und gefördert werden.
• Wöchentlich zwei Projekttage in klassenübergreifenden Projektgruppen zu den untenstehenden
Arbeitsschwerpunkten (Berufspraxistag und Schülerfirmen).


Arbeitsschwerpunkte
1. Lebensmittelverarbeitung
2. Wäschepflege
3. Holzbearbeitung
4. Metallbearbeitung
5. Kreatives Werken mit unterschiedlichen Materialien
6. Gartenbau und Haus
7. Helfen und Pflegen
8. Arbeitsformen
9. Eventmanagement
10. Förderung schwerstbehinderter Schüler

Jede/r Schüler:in soll innerhalb der Berufspraxiszeit die ersten drei Arbeitsschwerpunkte als Pflichtbereiche durchlaufen. Die Bereiche 4 – 7 sind Wahlpflichtbereiche in der verbleibenden Zeit ihrer Stufenzugehörigkeit. Nach Absolvierung der Pflichtbereiche ist eine Wiederholung möglich, falls Platz vorhanden ist.
Eine besondere Förderung erhalten Schüler:innen mit schwerstbehinderung, die in den oben genannten Bereichen nicht mitarbeiten können. Wie in den Werkstätten für Menschen mit Behinderung werden sie am Berufspraxistag und Schüler:innenfirmentag in einer festen Gruppe arbeiten bzw. gefördert werden.


Zeitumfang
Seit Sommer 2005 treffen sich die Praxisgruppen einmal pro Woche und arbeiten – ähnlich wie in der Werkstatt – den ganzen Tag zusammen. Nach einem Halbjahr werden die Arbeitsbereiche von den
Schüler:innen gewechselt. Das Lehrer:innenteam bleibt in seinem/ihrem Arbeitsbereich.

Seit Sommer 2016 finden sich die Schüler:innen zusätzlich einmal wöchentlich in verschiedenen Schüler:innenfirmen zusammen und arbeiten zwei drittel des Unterrichtstages innerhalb dieser Verbände. Das Lehrer:innenteam bleibt auch hier in seinem Arbeitsbereich.


Gruppengröße
Alle Schüler:innen der Sekundarstufe II werden auf Praxisgruppen bzw. Schüler:innenfirmen aufgeteilt, sodass sich eine durchschnittliche Größe von 5 – 14 Schüler:innen ergibt.


Räume
Spezielle Fachräume und besondere Lernorte stehen zur Verfügung:

1. Lebensmittelverarbeitung (Lehrküchen)
2. Wäschepflege (Wäschepflegeraum)
3. Holzbearbeitung (Holzwerkraum)
4. Metallbearbeitung (Metallwerkraum )
5. Kreatives Werken mit unterschiedlichen Materialien (Kreativ-Werkraum)
6. Gartenbau und Haus (Anlagen und Beete des Schulgeländes)
7. Pflegen und Helfen (Klassen der jüngeren Schüler; Waschräume, Klassenräume)
8. Arbeitsformen (Wohnen- und Mehr – Raum; Strukturierte Arbeitskästen, Werkräume)
9. Eventmanagement (PC-Raum)
10. Förderung schwerstbehinderter Schüler:innen (Turnhalle, Gymnastikraum, Snoezelenraum, Klassenraum, Pflegeräume)


Verkauf
Berufspraxisgruppen und Schüler:innenfirmen bieten regelmäßig Dienstleistungen oder den Verkauf ihrer Produkte an.


Praktika
In der Sekundarstufe II absolvieren unsere Schüler:innen Praktika in der Werkstatt für Menschen mit Behinderung und/ oder in der freien Wirtschaft.