Raus in den Garten, rein in eine wohltuende Auszeit
für Schüler:innen mit einer Autismus-Spektrum-Störung (ASS)

Wir freuen uns sehr, Ihnen die Geschichte unseres neuen Hauses erzählen zu können…Was eine Aufregung für alle großen und kleinen Oberwieser:innen: Rot-weißes Flatterband, ein so tiefes Loch im Boden?

Dann eine Betonplatte, vielleicht zum Tanzen? 

Wann kommt denn nun das von allen so freudig erwartete Haus für eine Rauszeit?

In der Ruhe liegt die Kraft: „Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken, verstehst du? Man muss nur an den nächsten Schritt denken, den nächsten Atemzug, den nächsten Besenstrich. Und immer wieder nur den nächsten. […] Dann macht es Freude; das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein.“ (aus: Momo von Michael Ende). 

Nach dem Wunsch unserer Schüler:innen, die auf dem Autismus-Spektrum sind, wurde ein schöner und ruhiger Platz im Grünen unseres Schulhofs, mit bestem Ausblick auf die lachenden Gesichter der Mitschüler:innen und wuseligen Pausenzeiten, auserwählt. Individuelle Teilhabe gemäß individuellen Bedürfnissen, nicht wahr?!

Das ist ja der Hammer!

Beim Aufbau griffen uns ein paar Profis unter die Arme. Unsere kleinen Schüler:innen der Schule Oberwiese ließen es sich dennoch nicht nehmen den ein oder anderen Nagel mit (super) schweren Hämmern selbst ins Holz zu schlagen und die Bretter anzureichen. 

„Mit uns ist es komisch, wir können so viel“ 

– Selbstwirksamkeit, Stolz, Ausgeglichenheit durch eine gemeinsame Erfahrung. 

Weitere Schritte konnten nur gemeinsam bewältigt werden. Ein Glück, dass für die weiteren großen Arbeitsschritte die Schüler:innen der Klasse 8 und Klasse 9 freudig bereit standen. Sie grundierten das Haus sorgfältig, um es vor Umwelteinflüssen zu schützen und entschieden sich, nach einer klaren Strukturierung der weiteren Schritte, das Haus in einem ruhigen, hellen Grauton zu streichen.

Die Werkgruppe von Herrn Wagner hat uns dann auch noch tolle Holzbuchstaben in ihrer Werkstatt erstellt. Die zieren nun in bunten Farben unser schönes Haus.


Dann konnten wir endlich auch die Inneneinrichtung vornehmen und neben einem gemütlichen grünen Teppich und Regalen besonderes Material anschaffen.

Es ist also wirklich so weit:Eine rAuSzeit…

… als Möglichkeit zur Sicherheit.

… als Gelegenheit bei Dringlichkeit.

… als Notwendigkeit bei zu hoher Geschwindigkeit.

… zur Regelmäßigkeit einer Glückseligkeit.

… zur Geborgenheit bei Empfindsamkeit.

Wir, die Schüler:innen, Helfer:innen und Lehrer:innen freuen uns unsagbar über unser neues, spannendes, nachhaltiges, wirksames und ruhegebendes rAuSzeit-hauS.

In diesem Sinne: Ein großer DANK an unsere zahlreichen Sponsoren und Unterstützer, die unser Projekt der etwas anderen Art unterstützt und unserem Gedanken von individueller Partizipation ein Gesicht gegeben haben!