Schule als Raum für persönliche Sicherheit, Ruhe und Stabilität

Wir gehen davon aus, dass erfolgreiches Lernen vor allem dann stattfindet, wenn sich die Lernenden wertgeschätzt und sicher fühlen. Unsere Strukturen wirken gezielt darauf hin. So findet der Unterricht, bis auf das Lernen in speziellen Fachräumen und an außerschulischen Lernorten überwiegend im gleichen Klassenraum, im gewohnten Klassenverband und mit kontinuierlichem Personal statt (Klassenlehrer:innenprinzip).
Allgemein verbindliche Schulregeln (Tolerieren und Regulieren/ Trainingsraumkonzept), deren Einhaltung vom Gesamtpersonal kontinuierlich überprüft und eingefordert werden, sorgen zusätzlich für Sicherheit, Ruhe und Verlässlichkeit.


Schule als Lern- und Lebensraum (Gemeinschaftsgedanke)

In unserer Schule wird nicht nur gelernt, sondern auch gelebt (Leben lernen): So bereiten wir ein gemeinsames Frühstück und Mittagessen vor, nehmen die Mahlzeiten in der Klassengemeinschaft ein, feiern Feste wie Geburtstage und andere Lebensereignisse mit allen Klassenmitgliedern. Auch Eltern und andere Angehörige (Kooperationen) nehmen hier einen wichtigen Platz ein und werden regelmäßig miteinbezogen.


Überschaubare Strukturen

Zieltransparenz: Wir informieren unsere Schüler:innen täglich (z.B. mit bebildertem Stundenplan, gegenseitigem Vorlesen etc.) über den Ablauf des Tages, der Woche, der anstehenden Aufgaben und Ereignisse. Zu Beginn einer jeden Unterrichtsstunde informieren wir unsere Schüler:innen über Inhalt, Ablauf und Ziele des geplanten Lernens. Um auch unseren schwächsten Schüler:innen überschaubare Strukturen zu gewährleisten, sind unsere alltäglichen Abläufe bewusst klar strukturiert und ritualisiert.


Tolerieren und Regulieren

Wir sind eine sehr heterogene Gemeinschaft mit vielen unterschiedlichen Charakteren, Bedürfnissen und Interessen. Wir akzeptieren und tolerieren ausdrücklich das „Anderssein“ in seinen vielfältigen Ausdrucksformen. So akzeptieren und tolerieren wir auch sehr ungewöhnliches Verhalten, insbesondere wenn dem/r Schüler:in keine anderen Ausdrucksfähigkeiten und -fertigkeiten zur Verfügung stehen. Dennoch greifen wir stets dann regulierend ein, wenn allgemein verbindliche (Schul-)Regeln gebrochen werden oder das Verhalten selbstschädigend ist.
An unserer Schule haben wir zwei übergeordnete Grundregeln vereinbart:
· Jede/r Schüler:in hat das Recht in Ruhe zu lernen, zu arbeiten und zu spielen.
· Jede/r Lehrer:in hat das Recht in Ruhe zu unterrichten.
Aus diesen Grundregeln leiten sich für jede/n Schüler:in drei Regeln für gutes Verhalten ab:
· Ich verhalte mich ruhig in der Klasse und arbeite im Unterricht mit.
· Ich bin freundlich zu allen.
· Ich gehe sorgfältig mit allen Sachen um.
Über die Einhaltung dieser Regeln wacht die gesamte Schulgemeinschaft, also jede/r Schüler:in, Lehrer:in und sonstige Mitarbeitende. Gerät ein/e Schüler:in regelmäßig in Konflikt mit diesen Regeln, so erhält er/sie im Trainingsraum individuelle (Einzel-) Förderung, um verstehen zu lernen, wozu diese Regeln wichtig sind und wie er/sie es schaffen kann, sie besser einzuhalten.


Stärkung von Persönlichkeit und Selbstbewusstsein

Das Leben steckt voller Herausforderungen. Daher nimmt die Stärkung von Persönlichkeit und Selbstbewusstsein einen hohen Stellenwert an unserer Schule ein. Dieses Ziel wird durch eine hohe Wertschätzung und überdurchschnittliche Aufmerksamkeit für jede/n Schüler:in gefördert sowie durch den Einsatz verschiedener selbstbewusstseinsfördernder Angebote. Zu nennen sind hier z.B. unsere Mädchen/Jungen-AGs, Wendo-Kurse und Judo-Workshops oder die Teilnahme an zahlreichen internen und externen Sportveranstaltungen.


Erweitertes Lehrer:innenbild (Lebensbegleiter:innen)

Die Lehrer:innen unserer Schule verstehen sich nicht als alleinige Wissensvermittler, sondern als Lern- und Lebensbegleiter:innen. So übernimmt unser Personal neben unterrichtlicher Tätigkeit auch die Aufgabe des/der Erzieher:in, Berater:in, Begleiter:in und Vertrauten für unsere Schüler:innen und arbeitet zu diesem Zweck eng mit den Eltern zusammen. An den Stellen, an denen weitere Kompetenzen gefragt sind, stellen wir Kontakte zu anderen Fachleuten und/ oder Institutionen her.


Beziehungspflege auch nach der aktiven Schulzeit

Aus unserem erweiterten Lehrer:innenbild ergibt sich, dass unsere Rolle als Lern- und Lebensbegleiter:innen nicht automatisch mit der Schulzeit unserer Schüler:innen endet. So bieten wir auch nach der Schulentlassung vielfältigen Kontakt zu unseren ehemaligen Schüler:innen, z.B. regelmäßige Einladungen zu Schulfesten und Schüler:innenfeten, zu Klassenveranstaltungen sowie zu gegenseitigen Besuchen. Bei Bedarf stehen wir auch noch lange nach der aktiven Schulzeit unserer Schüler:innen als Ansprechpartner und Berater zur Verfügung.